Zinnowitz war der Austragungsort des vierten und letzten Turniers um die Beachsoccer-Landesmeisterschaft, die in diesem Jahr kurzurlaub.de Trophy heißt. Nach Binz, Warnemünde und Neustadt-Glewe, zeigte sich nun die Usedomer Ostseeküste gastfreundlich. Je nachdem, wie man Beachsoccer-Turniere nach Standard bewerten will. Der Rahmen war – kurz gesagt – wie immer, auf der MV-Serie; deshalb muss das hier nicht thematisiert werden. Fakt ist: Mit acht Teams hatte dieses Turnier einen würdigen Charakter, auch weil zwei United-Teams am Start waren. Klar, beide nur mit sechs Mann, aber man wollte die Saison-Philosophie – alle sollen so viel wie möglich spielen – nicht über Bord werfen. Aufstellungen taten (wie immer) weh, doch Jenner musste die Zweite in der Abwehr führen, Heikos Erfahrung war da ebenfalls gebraucht. Lars rückte in die „Erste“, muss ja erst mal wieder spielen....

Es ging ohnehin nicht um große Pläne; die Qualifikation für die nordostdeutsche Meisterschaft war von vornherein (fast) unmöglich. Demzufolge ging man locker, aber motiviert in die Partien.

Die „Zweite“ begann und hatte durchaus Anpassungsprobleme. Der Förderkader war körperlich gut bei Sache, während HSU sich finden musste. Mit solider Abwehrarbeit gelang das. Hoffi stand seinen Mann, Jenner organisierte die Abwehr und spielte vielleicht sogar das beste Saisonturnier. Wenn die Partie pari pari steht, dann muss eben Heiko die Sache richten. Strafstoß herausgeholt, Strafstoß eingelocht: 1:0 – Auftaktsieg.

Die „Erste“ musste später ran und hatte einen optimalen Start: In der ersten Minute nimmt Püppi einen weiten Ball direkt mit links: Innenpfosten, Tor. Danach haben wir die Partie gegen die Knappenschiede sowas von im Griff, doch nur Totti trifft. Im zweiten Abschnitt kriegt man sogar ein Glücksding eingeschenkt, doch der Sieg ist nicht in Gefahr,

In der Gruppe A standen für die zweite Vertretung nun die beiden GBSL-Mannschaften 1.FC Versandkostenfrei und die Rostocker Robben auf dem Plan. Beide hatten einige bundesligaerfahrene Akteure dabei, auch aktuelle Nationalspieler; es ging ja um Landesmeisterschaft und Quali. Dennoch konnten die Vorpommern über weite Strecken die Partien offen gestalten, weil die Defensiv-Abteilung um Jens Kufahl und Kai Heinrich inklusive Keeper Hoffstädt einen starken Eindruck hinterließ. Allerdings waren die Gegner im Angriff stärker und nutzten kleine Schwächen. Schließlich fiel das erste Gegentor gegen VKF Sekunden vor dem Pausenpfiff. Dennoch war wenig zu holen. Auch gegen die Robben igelte man sich zunächst ein, ehe man im zweiten Abschnitt richtig schöne Akzente setzen konnte. Kai mit verwandelter Ecke, das war cool, Heikos Verarsche mit sattem Linksdrehschuss sowie ein herrlich herausgespieltes Jenner-Tor (mit links) waren super. Halbfinal-Wunder gibt es halt nicht alle Tage...

In der Gruppe B zeigte der erste Hohensee-Anzug zwei unterschiedliche Gesichter. Gegen Primus Inter Pares aus Schwerin lag man schon nach drei Minuten 0:3 im Hintertreffen – hatte dabei in einer Minute dreimal Anstoß. PIP war stark, mit Hirschmeyer, Streuer und Co und sogar National-Keeper aus Hertha-Reihen... Doch das allein war kein Grund für fehlende Körperspannung - inklusive haarsträubender Fehler (kopfschüttel). Selbst Püppi fand die gemäßigte Coach-Schelte zu dürftig: "Das war gar nichts“, so sein Urteil. Dabei hatte er die Wende kurz vor dem Wechsel eingeleitet. Seine Solo-Aktion hatte eine finalen Spitzenpass, Totti einen Super-Abschluss. In der zweiten Hälfte war das Spiel ein anderes. Vitus spielte mit Heiner im Enro-Style super cool „hintenrum“, Totti war am ganzen Tage unglaublich fleißig und überall zu sehen. Domi riss mehr als nur Lücken: Direkt und mit voller Wucht zum 2:3 aus Nahdistanz. Primus mit den eigenen Waffen schlagen, das tat Totti perfekt, Ausgleich und Führung vorbereitet...Domis Treffer wird zurückgepfiffen, also schießt Totti auch noch das 4.3 selbst.

Gegen Logger in Jogger war dagegen gleich Musik drin. Es schien, als hätte sich etwas aufgestaut, dabei war der Turniersieger von Warnemünde nicht in Bestbesetzung am Start. Trotzdem war das 4:0 zur Pause eindrucksvoll – auch wenn das 5:3 am Ende etwas anderes heuchelt.

Beim Halbfinale hätte man sich diese starke Brust gewünscht. Klar, war die Leistung gut, aber der Siegeswille war nicht ausgeprägt. Dabei hatte Vitus schon einen Neunmeter von Nationalspieler (und bei dieser Veranstaltung besten Schützen) Christoph Thürk sensationell pariert, einen zweiten jagten die Robben drüber. Trotzdem blieb Aktionen wie Tottis Solo Mangelware. 1:3 am Ende... Was soll man sagen? Ein gutes Ergebnis gegen den aktuellen deutschen und hier gekürten neuen Landesmeister. Aber mit 1:3 ist man im Halbfinale eben raus....

Natürlich robbte auch die Zweite mittlerweile auf Brustwarzen. Trotzdem war man in der Lage, das 0:1 gegen Logger in Jogger erst glücklich (Philipp) , dann mit Coolness (Clemens) umzubiegen. Kais hitzige Aktion bringt aber das Freistoßtor zum Ausgleich.

Es wäre überraschend gewesen, wenn Hoffi an diesem Tage im Entscheidungsschießen keinen gehalten hätte (schließlich war er schon zuvor als bester Keeper gewählt worden). Doch das Neunmeterschießen dauerte länger, weil nur Heiko traf. Philipps Latte war Pech, Jenners Versuch gar nicht schlecht. Also musste Hoffi gleich vier Strafstöße „vorbei gucken“, bevor Heiko auch seinen zweiten versenkte. Platz fünf in diesem Feld – Respekt.

Den verdiente sich auch die (sogenannte) Erste. Nicht wegen „Siegfrieds Heldenmut“, aber durch Teamwork. Achsen funktionierten, Einsatz war da. Allerdings würde keiner für das Angriffsspiel des 1.FC nach Führung „Versandkosten zahlen“. Unattraktiv... Umso schöner, dass das 0:2 in ein 3:2 umgebogen wurde. Der Präsi ließ seinen wunden Fuß vergessen und schiebt gleich drei ein – wobei die Vorbereitung von Lars zum Siegtreffer unbedingt erwähnenswert ist. Er wollte seit der Mittellinie schießen, ließ sich die Linie lang treiben und hatte dann „Auge“. Domi kommt entgegen, trifft aus 93 Zentimetern, Klasse.

Sicherlich sind Platz drei und fünf im Schlussturnier aller Ehren wert – im Saisonverlauf aber eben nicht. Deshalb hielt sich die Freude in Grenzen, unabhängig der ausgesprochen sensationellen Teamleistung von Hohensee United mit zwei Mannschaften und großem Supporter-Team.

P.S. Natürlich ist auch dieser Bericht aus Sicht von Hohensee United geschrieben. Am verdienten Sieg der Rostocker Robben gibt es natürlich überhaupt keinen Zweifel, auch nicht an der Qualifikation von Versandkostenfrei zur nordostdeutschen Meisterschaft. Hohensee United gratuliert den beiden besten Mannschaften im Lande Mecklenburg-Vorpommern.

Statistik

HSU I

HSU II

Gruppe A

Gruppe B

 

Tore

HSU I: Vitus; Heiner, Totti 5, Püppi 4, Lars, Domi 6,

HSU II: Hoffi; Jenner 1, Kai 1, Philipp 1, Clemens 3, Heiko 2 - Olaf

Supporter: Mandy, Monique, Finnja, Kuhli, Cindy, Emily, Susanne + Kind, Kimberly, Nicole, Sunny, Claudi, Rosalie