Beachsoccer-Cup Ballhaus Aschersleben

Hohensee United wird in Aschersleben Fünfter

Immer mal was Neues
 
Die einen kommen frisch aus Spanien, die anderen haben in Holland gerade international gespielt, andere haben einen neuen Trainer; zweifacher WM-Teilnehmer. Und es waren auch zwei Mann dabei, die sich als Youngster vor ihrer erste Reise mit der Nationalmannschaft nach Japan noch einmal Schliff holten. Sechs Bundesligisten – oder besser: sechs Teams der höchsten deutschen Spielklasse der German Beachsoccer League (GBSL) – haben die neue Saison im Blick. Folgerichtig gibt es interessante Veranstaltungen, die die unterschiedlichsten Motive der deutschen Beachszene untermauern. Der Hamburger SV Beachsoccer richtete gemeinsam mit dem Fußballverband Sachsen-Anhalt den 1. Ascherslebener Ballhaus-Cup aus.
 
Jupp, Hohensee United war auch dabei. Warum? Diese Frage stellt sich nicht, denn wenn man eine solche Möglichkeit erhält, dann sagt man Ja. Klar: Momentan denkt man zu diesem April-Zeitpunkt weniger an Siege. Es gilt, die eigenen Reihen für die neue Saison zu ordnen. Ja, man hat mit der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft für Aufsehen gesorgt und steht dadurch (verdient) in den Terminplanern der Organisatoren bundesweiter Turniere, doch – zugegeben – es gibt für den Hobby-Verein zu dieser (Jahres-)Zeit andere Sorgen. Traumbäume wuchsen also nicht in den Himmel....
 
Dabei war alles bestens in Ordnung. Wieder wurde eine erstklassige (bezahlbare) Unterkunft gefunden. Und so hat Hohensee United nun auch Radisleben im Portfolio, wohl wissend, dass dieses „Heim“ gespeichert ist. 13 Boys waren angereist – ein Fakt, der uns von der Konkurrenz unterscheidet.
Der Austragungsort war überraschend gut, denn das Ballhaus in Aschersleben war eine mehr als angenehme Location. Sicher stört ein Hallendach, aber sonst?
 
Es ging gleich gegen Hertha BSC Berlin, um Neukapitän und Nationalspieler Engelhardt und um Trainer Joel Nißlein (ach ja, der Footvolley-WM-Teilnehmer von 2016 hatte gerade wieder für Furore gesorgt). Die Hertha war in allen Belangen überlegen, da gibt es nichts zu deuteln. Trotzdem konnte Hohensee United in der Anfangsphase das Tempo mitgehen. Man war überraschend selbstbewusst, inszenierte gute Angriffe, stand auch in der Abwehr gut – ohne die Überlegenheit der Berliner in Frage zu stellen. Mit Vitus im Kasten, Heiner, Konrad und Erik im Zentrum, Püppi und Totti auf der offensiven und Robert, Lars, Kevin auf der defensiven Außenbahn; dazu Domi und Kuhli auf der Spitze, dazu Trainer Fahl für „alle Bereiche und alle Fälle“ boten allesamt eine selbstbewusste Leistung, die allerdings nicht frei von Fehlern war. Im Gegenteil: Die Qualität der Fehler war riesengroß, das Pech bei eigenen Abschlusshandlungen offensichtlich. Das 2:9 (Tore: Robert und Vitus) war vielleicht ein bisschen zu hoch, ein 4:7 wäre okay gewesen.
Weiterer positiver Beigeschmack: Die relativ unerfahrenen Lars und Kevin wurden von der Mannschaft ins Gefüge eingebettet, unauffällig für andere, stark von Spielern und Mannschaft.

Im zweiten Match des Tages ging es gegen den Wuppertaler SV, der sich von der Hertha 6:6 getrennt hatte. Die Wuppertaler wirkten ballsicher und abgeklärter und gingen früh in Führung. Allerdings mit der ausrechenbaren Variante über den als Keeper spielenden Mirko Brüggemann, der gleich zweimal traf. Hohensee United kämpfte sich in die Partie und kam zum 1:2-Anschluss. Im zweiten Drittel der dreimal 12minütigen Spielzeit hatte man die beste Phase und diverse Möglichkeiten. Der WSV nutzte jedoch die HSU-Offensive zu Kontern und zu einer 5:1-Führung – statt eines möglichen 3:3. Im letzten Drittel ging es aus United-Sicht drunter und drüber, so dass man sich 1:11 geschlagen geben musste.
Es ist die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Doch gilt es das zu relativieren, denn noch nie hat man ein solches Turnier ohne Vorbereitung gespielt, selten stehen Matches über 36 Minuten in den Annalen. Und dieses Turnier hatte höhere Ergebnisse auch von Halbfinalisten.
 
Zweiter Tag, besseres Gefühl und auch nicht die stärksten aller möglichen Gegner. Jedenfalls zeigte Hohensee United das typische Gesicht: „Man ist anders, als die anderen. Man hält zusammen.“
Ein bärenstarker Auftritt folgte gegen den Hamburger Sportverein. Sicher war das sehenswerte Tor durch Domi zum 1:0 so etwas wie ein Dosenöffner. Trotz der hohen Vortagsniederlagen mangelte es nicht an Selbstbewusstsein, alles was vortags vorbei ging, war jetzt drin. 4:0. Auch der zweite Abschnitt begann mit HSU-Dampf, der zu heiß für den HSV war. Immer erst am Drittelende, wenn der Dampf konditionell abgekühlt war, kam der HSV zu Toren. So wurde aus der 9:2-Führung ein 10:6- Erfolg. Erwähnenswert noch der erste Hattrick eines Insulaners gegen den HSV: Kuhli sorgte für das 5, 6, und 7:1.
Das abschließende Spiel sportlich zu bewerten, fällt noch schwerer als der gesamte Bericht. Gegen Sandball Leipzig stand es am Ende 5:5. Dabei hatte Hohensee United wieder sehr stark begonnen und 3:1 geführt. Verständliche Verschleißerscheinungen sorgten für einen Rückstand, für die Führung und für das Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt aber waren die Lehren längst gezogen, die Ergebnisse waren von vorn herein untergeordneter Natur. Wichtiger waren Wiedersehen mit Kult-Schieri Mehmet, die stolz machende mannschaftliche Geschlossenheit – und vielleicht doch die Bestätigung des bisher Geleisteten.
Ein Dank gilt den Veranstaltern um den unermüdlichen Jussi Romppanen, den an diesem Wochenende sehr guten Schiedsrichtern, den Mitarbeitern des Ballhauses Aschersleben und den Herbergseltern.
 
Das Turnier gewann der BST Chemnitz vor dem Wuppertaler SV, Hertha BSC Berlin und dem 1.FC Versandkostenfrei Rostock.

 

Gruppe A:

HSV Beachsoccer

vs.

Sandball Leipzig

3:6

BST Chemnitzvs.

vs.

Versandkostenfrei

12:1

BST Chemnitz

vs.

HSV Beachsoccer

8:3

Versandkostenfrei

vs.

Sandball Leipzig

14:1

 

Gruppe B:

Herta BSC Beachsoccer

vs.

Hohensee United

9:2

Wuppertaler SV Beachsoccer

vs.

Hertha BSC Beachsoccer

6:6

Hohensee United

vs.

Wuppertaler SV Beachsoccer

1:11

 

Platzierungsspiele Plätze 5-7:

HSVBeachsoccer

vs.

Hohensee United

6:10

Sandball Leipzig

vs.

HSVBeachsoccer

3:9

Hohensee United

vs.

Sandball Leipzig

5:5

Halbfinale:

BST Chemnitz

vs.

Hertha BSC Beachsoccer

4:1

Versandkostenfrei

vs.

Wuppertaler SV Beachsoccer

3:3 (0:2n.9m)

 

Spiel um Platz 3:

Hertha BSC Beachsoccer

vs.

Versandkostenfrei

9:3

 

Finale:

BST Chemnitz

vs.

Wuppertaler SV Beachsoccer

4:2

 

Endstand:

1. BST Chemnitz

2. Wuppertaler SV Beachsoccer

3. Hertha BSC Beachsoccer

4. Versandkostenfrei

5. Hohensee United

6. HSV Beachsoccer

7. Sandball Leipzig

 

Team: Vitus Bäring, Erik Miedke, Heiner Hegemann, Konrad Thiede, Robert Schröter, Christian Jahrling, Torsten Abraham, Christian Domann, Lars Widmer, Kevin Schröder, Jan Kuhlmann, Enrico Kufahl, Olaf Schröder (Coach)

Tore: Domi 5, KuhlMan 3, Vitus, Kev 2, Fahl, Püppi, Totti, Uwe, Erikje 1