Flens Beach Trophy 2013 - QT1 in Damp (11.05.2013)

Flens-Beach-Trophy startet mit zwei dritten Plätzen - Von greinenden Müttern und der wahrscheinlichen Führung in der Gesamtwertung

Das war er also nun der Auftakt in die zweite Beachsoccer-Saison der Hohenseer United-Gemeinde. Man wird sich an einiges gewöhnen müssen, so geht der Name Flens-Beach-Trophy schwer über die Lippen, doch dank Hauptsponsor scheint ein Fortschritt erkennbar. Man wird sich auch daran gewöhnen müssen, dass Ansprüche vielleicht zu schnell über Leistungsvermögen wachsen. Der erste Stein, der da vom Herzen fällt: Wir haben nicht für die German Beach Soccer League gemeldet, denn das ist eine andere Welt. Und die positivste Nachricht des Wochenendes: und doch müssen wir uns nicht verstecken. Der Bundesliga-Topfavorit Beach Royals Düsseldorf (komplett mit Nationalspielern besetzt) kann zwar die Rostocker Robben in der Meisterschaft 9:2 schlagen: gegen Hohensee United muss man in einem Turnierrahmen aber mit einem 3:2 zufrieden sein - wobei man dazu noch zwei Neunmeter benötigte, und einen davon verschoss. Doch der Reihe nach... Oder einmal ganz anders angefangen... Heulende Fußballspieler werden ja auch gerne Muttis genannt, weil sie den Tränen schon nahe sind, bevor etwas passiert. Gern sind auch die Augen feucht, wenn man aus einer klitzekleinen Berührung den tätlichen Angriff einer "Gang" machen kann. Eigentlich hat man Beach-Soccer erfunden, um das Gegenteil zu erreichen: Sport und Spiel an frischer Luft, lachende Kicker, die ihren durchaus attraktiven Body ins gleißende Sonnenlicht drehen. Schweißtropfen sind auf sonnengebräunter Haut ausdrücklich erlaubt. Das Gegreine bei gegnerischer Feindberührung, das Meckern über jede Schiedsrichterentscheidung, das wollten die Beacher doch eher den Kickern auf dem grünen Rasen überlassen. Fallrückzieher sollten Beifall bringen, keine Wunden. Dabei steht außer Frage, dass auch ein Fun-Sport auf höherem Niveau, gewisse Qualen mit sich bringt. Da reiben schon mal Knochen aufeinander, da kommt schon mal Sand ins Auge. Schließlich trifft man auch nicht jeden Ball perfekt und möchte sich anschließend den Zeh in den eigenen Arsch "- nun schnell die Löschtaste viermal betätigt -" Aaaallerwertesten stecken. Letztendlich wollten Beach-Kicker aber nicht über alles Leid nachdenken, sondern sich über die Siege freuen. Auch Hohensee United darf zu Beginn seiner zweiten Beachsaison noch einmal über den eigenen Anspruch nachdenken. Kurz: Luft nach oben bleibt. Nicht nur bei der United, denn die Schiedsrichter waren erschreckend schwach, selbst die German League meckert über zu viel Hektik und zu wenig Soccer. Dabei hatte für die United das Wochenende super begonnen. Das allererste Spiel stand auf dem Plan. Zwar gegen Ultima reserva do Brasil, doch war schnell klar, dass man besser war. Mit Enro im Kasten, den "Abrißbirnen" Konni und Erik, der Kreativabteilung um Totti und Angreifer Heiko drückte man dem Spiel gegen den Kieler Vorjahresfinalisten deutlich den Stempel auf. David und Vitus ersetzen die Abwehr eins zu eins, während sich in der Offense Totti "quälen" musste und Big Hoffer den halben Heiko-Part übernahm. Wie gesagt: Alles bestens, doch ohne Lohn. Erst im zweiten Abschnitt der zweimal achtminütigen Spielzeit platzte der Knoten: Gruni traf (mit liiiinks), Big Hoffer setzte mittels free kick das 2:0 drauf. Eine Minute vor Schluss machte es die HSU mit dem 1:2 selbst spannend, doch der Auftakt war gelungen. Die Royals ließen beim 5:2 gegen den PSV Flensburg Klasse aufblitzen, das 4:4 von Primus Inter Pares gegen den FC Beach United zeigte aber auch das starke Teilnehmerfeld. Phh, dachte sich da die United, Feuer Marianne: Anstoß Erik: 1:0 gegen die Nationalmannschaft. Zwar kann "der schnellste Fuß der Liga" Lovchev ausgleichen und das 2013 als Nationalteam zusammengefasste Düsseldorf mit 2:1 in Führung gehen, doch Totti war schließlich auch schon mal bei den Besten: 2:2 noch vor der Pause. Nach dem Wechsel hatte United gute Szenen. Klar waren die Royals besser, doch HSU spielte mit, es war mit Sicherheit das beste Spiel des Wochenendes. Und so entschieden letztendlich die Neunmeter. Beim 3:2 in der elften Minute hatte Enro spekuliert, konnte bei Pfosten-Pfosten-rein aber nun wirklich nichts machen, den zweiten aber hielt er großartig. Logisch musste der Käpt´n öfter ran und Klasse zeigen. Mit den neuen Torwarthandschuhen scheint aber auch ein kleines Keeper-Gen eingepflanzt. Schließlich steht er ja eigentlich im Kasten, um das Spiel zu beleben, was bei gefühlten 200 Abwürfen auch gut gelang. Unterm Strich war das 2:3 ein gefühlter Sieg - nicht wegen der Tabelle, sondern wegen der Leistung. Der günstige Spielplan besorgte uns wieder zwei Spiele Pause und dann das Match gegen Primus Inter Pares. Gut ging´s los: Der bärtige Horst machte Ernst und das 1:0 nach vier Minuten. Postwendend der eher glückliche Ausgleich der Schweriner. Man wollte die zahlenmäßig dünn besetzten Kontrahenten "mürbe" machen. Und so war das Tempo hoch, die Leistung gut, die Chancenverwertung nicht. Gejubelt konnte nicht mehr werden.... Wollte man in der Gesamtwertung noch etwas reißen, mussten Siege her. Gegen den PSV Flensburg schien die Aufgabe lösbar, denn dieser war bislang punktlos. Doch die United war diesmal mit älteren Semestern am Start, die die nachlassende Kraft und Konzentration nicht leugnen konnten. So ging es zwar gut los, weil Gruni schon nach drei Minuten traf, doch man ließ genauso schnell nach: Dann sogar das 1:1 nach elf Minuten. Wir mussten umstellen: Erik nach vorn und der erzwingt das 2:1 in der 14., doch noch immer Gefahr. Jetzt riss es auch Olaf von der Bank, der eigentlich nur sporadisch zum Zuge kommt. Doch er kennt seine Pappenheimer: Doppelpass mit Totti und das 3:1 unmissverständlich eingefegt. Danach kannte in Damp jeder die United, denn der Schütze wurde vom United-Troß (inklusive der verletzten Puppe, aller Ersatzspieler und des Keepers) "eingebuddelt". Der Sieg tat gut und weckte Hoffnungen, denn ein Unentschieden gegen die direkte Konkurrenz aus Berlin schien möglich. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit leichten HSU-Vorteilen, doch auch mit müder werdenden Beinen und höherer Fehlerquote. Beach United war gleichfalls platt, als Teilnehmer der Bundesliga aber cleverer und mit den Toren zur rechten Zeit (4., 7., 11.) mit 3:0 erfolgreicher. Aber im Sand ist schließlich alles möglich - alles. Und so gewann ausgerechnet Flensburg gegen Primus, die doch viermal zuvor Remis gespielt hatten, und bescherten Hohensee United Platz drei - immerhin hinter den beiden German Beachsoccer League Teams Royals Düsseldorf und Beach United Berlin.

Olaf Schröder

Spiele:
Hohensee United vs. U. reserva do Brasil 2:1 1:0 Grunwald, 2:0 F.Hoffstädt
Beach R. Düsseldorf vs. PSV Flensburg 5:2  
Primus Inter Pares vs. FC Beach United 4:4  
Hohensee United vs. Beach R. Düsseldorf 2:3 1:0 Miedke, 2:2 Abraham
U. reserva do Brasil vs. Primus Inter Pares 1:1  
PSV Flensburg vs. FC Beach United 1:3  
Primus Inter Pares vs. Hohensee United 1:1 0:1 Kruse
U. reserva do Brasil vs. PSV Flensburg 3:1  
Beach R. Düsseldorf vs. FC Beach United 4:1  
Hohensee United vs. PSV Flensburg 3:1 1:0 Grunwald, 2:1 Miedke, 3:1 O.Schröder
FC Beach United vs. U. reserva do Brasil 1:1  
Beach R. Düsseldorf vs. Primus Inter Pares 2:2  
FC Beach United vs. Hohensee United 3:0  
U. reserva do Brasil vs. Beach R. Düsseldorf 0:4  
PSV Flensburg vs. Primus Inter Pares 2:1  
Endstand:
  Mannschaft Punkte Tore Diff.
1. Beach Royals Düsseldorf 13 18:7 +11
2. FC Beach United 8 12:10 +2
3. Hohensee United 7 8:9 -1
4. Ultima reserva do Brasil 5 6:9 -3
5. Primus Inter Pares 4 9:10 -1
6. PSV Flensburg 3 7:15 -8

Team: E.Kufahl, Thiede, Miedke, Grunwald, Bäring, Kruse, F.Hoffstädt, Abraham, O.Schröder

Supporter: Püppi, Tina

Tore: Grunwald, Miedke 2, Abraham, Kruse, F.Hoffstädt, O.Schröder je 1