United beim 4.Beachsoccer-Cup Karlshagen

Kann Gewinnen eigentlich auch einfach sein?

In Anbetracht der vielen Ereignisse am zurückliegenden Wochenende mit der umfangreichen Darstellung mit nun drei Turnieren, darf die hier übliche Einschätzung auf unserer Homepage trotzdem nicht fehlen. Alles andere ist auf beachsoccer-karlshagen.de nachzulesen – man findet dort kaum HSU-Spielernamen, wohl mit für jedermann nachvollziehbarem Grund (will doch einer meckern, sei an Platz und Zeit erinnert.). Auch die folgenden Zeilen erheben nicht den Anspruch der Vollständigkeit.

Grundsätzlich gilt für die United-Philosophie (wie seit Menschengedenken): jedes Spiel will man gewinnen. Die einzige Ausnahme ist nun einmal das eigene Turnier. Hier hat jeder Spieler seine Aufgaben, jeder Kicker muss zusehen, wie er die meiste Zeit in dieser Gemeinschaft verbringt, damit das große Ganze ein größeres großes Ganzes wird. Jeder weiß, dass das nicht mit einem Pokémon-Handy einzufangen ist, man akzeptiert, dass die Gedanken nicht pausenlos um das runde Leder kreisen.

Und man kommt ja auf die verrücktesten Ideen: LOSEN. Peles Enkel haben abgesagt, acht Mannschaften müssen wir sein, also werden die schwarzen Aale reaktiviert. Es ist ohnehin nicht einfach, das Team zu teilen (genau genommen ist es sogar richtig schwer) - aber zu dritteln, scheint unmöglich. Losen ist ein konsequenter Vorschlag – allerdings keine Lösung. Also werden Freitagabend Namen hin und her geschoben. Teamwork auf anderer Baustelle...

Das Ergebnis jedenfalls ist ausgesprochen gut, ja überragend. Das sieht man schon in der ersten Partie. Enrico steht bei Hohensee United im Kasten, es verteidigen Jenner und Erik, auf den Halben sind Püppi, Vitus, Totti nominiert, Domi in der Spitze. Natürlich wird variiert. Dennoch ist es nicht so ganz einfach, 3:1 gegen die Aale zu gewinnen. Schließlich sind mit Konni und Big Hoffer stattliche Aale dabei (natürlich nur, weil sie die Dinger mit erfunden haben), dazu kommt mit Clemens, Lars, Tino und Philipp wohlbekannte Qualität, die sie in diesem Jahr aus verschiedenen Gründen nur selten bringen konnten. Rosi ist bei seinem erst zweiten Turnier schon lange keine Unbekannte mehr. Ein Team, das ein bisschen aufgefüllt, jeder Fachmann sehen will. Das nächste HSU-Team spielt seit Jahr und Tag als Beachteam Insel Usedom: Jedenfalls Hoffi im Kasten, Heiner davor. Der bärtige Horst wurde in diesem Team im Vorjahr bester Spieler und auch Kuhli hat schon einen individuellen Pokal. Kai und Kevin dazu (nie ein Fehler), Alex obendrauf. Viel besser kann man einen 21köpfigen Kader nicht durch drei teilen. Nur Robert hätte – von der Logik her - in alle drei Teams gemusst. Doch er war angeschlagen – also ins Beachteam.

Dieses findet ebenfalls gut in den Sand und siegt ohne Probleme mit 3:0 gegen Kablow. Nun heißt es wieder warten, doch das ist das falsche Wort, schließlich hat man zu tun. Gerade Überall-Kai und Robert sind besonders fleißig an der Kinderpfeife, man sieht die HSU-Männer im Bierwagen (nicht des Bieres wegen), Jenner hat noch ne eigene Mannschaft am Start usw. usw.

Rein sportlich fällt es der Ersten relativ leicht, den Faden zu finden. Wie ein losgelassener Boxer zerlegt man die Berlin Youngsters mit 6:0. Herrlich die Spieleröffnungen, wenn Fahl im Kasten steht. Die zweite Hälfte übernimmt regelmäßig Vitus, der ständig aufs Tempo drückt. Püppi hat Spaß auf seiner Bühne, Erik ist zu gut für die restlichen Sandkicker, Tottis Technik ist auffällig, nur Domi will am ersten Tag nicht treffen und auch Jenners Abschlüsse nicht immer glücklich. Trotzdem: So souverän hätte man sich das Team regelmäßig gewünscht.

Das Beachteam kommt etwas schwerer in die Gänge, steigert sich aber und schafft mit guter Leistung ein 2:2 gegen die Bastards. Gut fürs Turnier, denn die Zuschauer sind nun hellwach, nehmen den Spannungsbogen dankend an. Den treiben die Aale auf die Spitze, denn 0:3 liegen sie gegen die tapferen Jungs vom AS Rum schon hinten. Das 1:3 vor der Pause sorgt für Alarm. Philipp krempelt die Ärmel auf und wird Spielgestalter. Darüber hinaus bringen seine drei Treffer den Ausgleich, Comebacker-Lars sorgt für den 4:3-Sieg und für Stimmung im Areal und in den eigenen Reihen. Mit dieser lässt sich auch der aktive Feierabend prima gestalten. Endlich können die Mädchen mal Pause machen und Schieri-Mehmet wird zum United-Freund. Die Bastards sind wie immer bis in die Nachtstunden am Start. Den Umsatz hat der Präsident nebst Kassierer-Gattin ständig im Blick. Mit der domannschen Gelassenheit wird die nicht unwesentliche Finanzfrage zu einer runden Sache – nur die Fleischsorge, die bereits seit Donnerstag durch die Reihen ging, war unbegründet....

Sonntag geht’s weiter. Alles pünktlich, alles gut – das Wetter passt. Nur die Insel schläft noch, es sind kaum Leute da. Egal: Hohensee United zeigt sich weiter souverän und besiegt die Jungs vom AS Rum mit 6:2. Das Beachteam stellt keine Fragen und ist mit dem 3:0 sicher durch. Nur die Aale mögen es gern spannend. Sie liegen wieder 0:3 zurück, sind gegen die Youngsters fast draußen. Doch Clemens organisiert sehr gut hintenrum, Hoffi steht seinen Mann und Philipp richtets, das 3:4 ist ein sicheres Halbfinale.

Nun musste es ja gegeneinander gehen. Die Erste sollte leichtes Spiel haben. Erstaunlicherweise schafft man aber nur eine 1:0 Führung. Klar sind die Rasenspieler aus Kablow oft an der Grenze des Erlaubten und darüber, doch sie erzielen verdient den Ausgleich und sind in der Folge des Öfteren völlig frei. Da drängt sich doch die Frage auf: Kann man Gewinnen nicht einfach lernen? Man ist deutlich, ja haushoch überlegen, versemmelt aber beste Gelegenheiten, bringt nicht mal Freistöße aufs Tor. Klar hält der Keeper gut, aber....

An diesem Tage ist es noch einmal gut gegangen, allerdings nur, weil Enro sich ein Herz nimmt und nicht aufs Neunmeterschießen wartet. Sein 2:1 ist beim 3:1-Erfolg lebenswichtig.

Herrlich dann die offenen Visiere der Aale und des Beachteams. Man sieht deutlich, dass United-Akteure egal in welcher Besetzung unter welchem Namen und in jeder Situation diesen Sport mögen. Big Hoffer ist Leader, Philipp Vollender, Rosi und Alex spielen, als würden sie jede Woche zocken. Das Beachteam glänzt nicht minder. Den Stempel drücken aber Kai und Kevin auf, die das 3:2 markieren.

Die Aale sichern sich völlig verdient den dritten Rang gegen Kablow und bewahrheiten damit die oben aufgestellte These, das Losen keine Lösung gewesen wäre.

Das Finale war das Sahnehäubchen. Zusammen gegeneinander spielen, das hat schon immer am meisten gefetzt und das sieht dann auch richtig gut aus. Püppi bringt sich schnell noch auf sechs Treffer, verliert aber später das Schießen um die Torjägerkrone gegen Philipp. Wie an anderer Stelle beschrieben: das 6:3 war nie spannend, aber schön anzusehen. Diese Lockerheit wünscht man sich. Sie ist unbedingt nötig, um auch an anderen Stränden zu gewinnen.

Klar gibt es schon neue Ideen und auch Klugscheißer-Wünsche: Urlauber-Kinder sollen jeder pokalbedacht werden, eine Crêpes-Station fehlt, Leute haben nach Pommes gefragt... Allerdings will Hohensee United die Kirche im Dorf lassen. Der Rahmen dieser Veranstaltung ist außergewöhnlich. Und wer einmal tausend Wasserflaschen dreimal gestapelt und 20-Kilo-Melonen an den Strand gewuchtet hat, der findet: Das reicht, das Angebot ist Spitze, weitere Stände können wir personell gar nicht besetzen. Nur das Baugerüst mit der Sponsorentafel und der Lichtleiste – das war ne Klasse-Idee, die trotz des Aufwandes beibehalten wird.

Nun wird es auch Zeit, den Orga-Chef ins Licht zu rücken. Was Vitus für dieses Turnier leistet, ist nicht mit Gold aufzuwiegen (also versuchen wir das gar nicht erst). Wenn Konni fehlt, können wir uns den Platzaufbau auch schenken – und wenn bei Enrico nicht alle Fäden zusammenlaufen würden, gebe es keinen Beachsoccer-Cup. Der Dank an dieser Stelle an alle ist tiefgründig. Es war alles Gold, was da in der Sonne glänzte. Oder um mit Vitus zu sprechen: „Wir sind die Geilsten!“

United:

Franzi (KOF), Susi, Franzi (Uwe), Corinna, Julia, Evy, Nicole, Nina, Cindy, Claudia, Katja, Maik, Olaf, Mehmet, Anne, Martin (FSV), Matthias (FSV), Anna, Ursel, Iris, Charly, Birgit, Lucas, Mandy, Sandra, Romy, Emily, Ricardo, Rosalie, Tamino, Ole, Finnja, Merle, Monique, Kimberly, Zoé, Martin, Hoffi, Heiner, Kai, Kevin, Alex, Kuhli, Heiko, Konni, Big Hoffer, Philipp, Lars, Clemens, Tino, Uwe, Rosi, Erik, Jenner, Püppi, Totti, Domi, Vitus, Fahl