Das Wort „Hohensee-United-Wochenende“ gehört eigentlich ins Wörterbuch, als Synonym für außergewöhnliche Kumpanei, als Begriff für den Zusammenhalt unterschiedlichster Persönlichkeiten; vielleicht auch als zusammenfassende Definition für Freundschaft, Teamwork, kameradschaftliche Liebe....

Und wenn man schon mal beim deutschen Vokabular ist, dann lässt sich auch der Unterschied zwischen Siegen und Gewinnen erklären. Der Sieg ist nur der Erfolg in einem Kampf oder Wettkampf, gewinnen kann man vielmehr. Wo es Sieger gibt, gibt es auch Verlierer. Gewinnen können dagegen alle. Ja, - nicht alle sportlichen Wettkämpfe wurden an diesem Wochenende in Siege umgemünzt. Gewonnen haben wir aber dennoch. Und  mit gewinnen ist nicht der zufällige Lotterieerfolg gemeint. Unser Gewinn ist das Resultat der Leistung. Nun aber raus aus der philosophischen Schiene, sonst wird dieser Artikel zu lang. Schließlich ist das kein Schlussfazit, sondern nur ein Zwischenbericht. In keinem Fall ist das Ende der Fahnenstange erreicht. In diesem Jahr kommt noch was.....

Ein herrlicher Beginn am Freitagabend. Alle trudeln sie ein, selbst die Kieler Puppe, die sich erst für Sonnabend angekündigt hatte. Zarnekau steht auf dem Plan und es ist wie ein „Nach-Hause-Kommen“. Zu perfekt ist die Location, jeder hat hier eigene Erinnerungen. Ein Dank an die Freiwillige Feuerwehr mit Mike an der Spitze, die die Bereitstellung eines solchen Quartiers erst möglich macht. Es ist jedenfalls zu merken, wie jeder quasi seine Alltagssorgen bereits am Zarnekauer Ortseingangsschild abgibt und sich auf die United freut. Kai hat zudem die Internet-Strecke zum Laufen gebracht. Fußball-EM mit Beamer auf Leinwand? Kein Problem. Super!!!

Nudeln und Tomatensoße auf dem freitäglichen Speiseplan runden den Abend ab. Alle Autos sind schon da: Aus der Hohensee-Ecke sind Konni, Vitus, Nicole und Olaf angereist. Aus Bergfelde startete Familie Kufahl. Und zwar komplett mit Romy-Renée, Tamino, Corinna und Henk, Enro nicht zu vergessen. Familie Heinrich war mit Franzi, Zoe, Kimberly und Fleißmeise Kai besetzt. Selbst der dauerverletzte Lars stand mit Katja (Gottseidank mit Kamera) in der Tür. Eine weitere Berliner Fuhre war mit Totti, Heiner, Kuhli, Cindy und Emily bestückt; Muskel Uwe war aus seiner Hessen-Ecke gekommen und hatte den Norderstedter Domi aufgelesen, Bremen-Heiko hatte Hamburg-Erik im Schlepptau. - Wat`nen`Troß....

Und ALLE zogen am Sonnabend an den Strand. Kiel-Schilksee stand auf dem Plan, das dritte Turnier der Flens-Beach-Trophy. Dort warteten übrigens schon Claudia und Jens – Liebesurlaub am ersten Hochzeitstag – Hohensee United quittiert das mit einem Segen.....

Die Marschroute war klar: Die Serie, die wir bisher am meisten bereisten, sollte durchaus die neue United kennenlernen. Und wir neue Spielsysteme, andere Gegner. Wieder war keine Platzierung vorgegeben, sondern es ging um das eigene System, um den Fakt, mit zwei Mannschaften, Maximales zu erreichen. Trainer Enro hatte sich wieder einen „Kopp“ gemacht, drei Nächte nicht geschlafen und die Teams gegenüber der Vorwoche entscheidend verändert. Vitus und er tauschten als Keeper die Plätze. Enro nahm Püppi mit in die (sogenannte) II. Heiko und Konni wurden ins Team I delegiert. Sicher auch aus Leistungsgründen.

Vielleicht hat in Kiel-Schilksee nicht alles gepasst: Das Spielfeld zu klein, bissel krumm und schief das Ganze, ein Siebener-Feld, also viele Spiele, mit einmal 12 Minuten eine kurze Spielzeit....Über die Umstände soll nicht viel geredet werden. Jedenfalls ist es nicht das Ziel, zwei Mannschaften zu stellen, um gegeneinander zu spielen. Vielmehr hofft man auf einen Wettkampf mit zwei Staffeln und zwei Wegen. Geht bei sieben Mannschaften aber nicht. Ergo muss man wieder gegeneinander ran. Die Zweite ist top drauf, nagelt durch Heiner einen ein und Püppi wäscht zweimal scharf nach. Nach dieser 3:1-Führung schafft Team 1 noch das 3:3. Wobei es für Enro im Kasten schwierig ist, gegen Bruder Jens und Bester-Kumpel-Domi Bestleistung zu bringen.

Jetzt geht’s richtig los: Team I spielt gegen Stiftung Wadentest 08/15, dem Sieger des zweiten Turniers dieser Flens-Beach-Trophy. Es gibt ein paar klitzekleine Ungereimtheiten, die auch drei Gegentore zulassen. Doch der Angriff ist super. Heiko trifft, Domi auch. Erik und Konni verdienen sich Fleiß-Kärtchen. Jenner wie gewohnt souverän. Vitus als Kampfschwein wächst ohnehin mit jeder gestellten Aufgabe. Totti versucht zu gestalten, ist an diesem Tage fix auf den Füßen und trifft zum 3:3. Paar Sekunden sind auf der Uhr, Wadentest hat Ecke. Vitus fängt sie ab, und schaltet ganz schnell um. Er stürmt selbst mit nach vorn und erzielt das 4:3. Spätestens jetzt hat Team eins alle anfänglichen Schwierigkeiten ad acta gelegt.

Die Zweite war eigentlich wesentlich selbstbewusster gestartet. Mit Enro als Schaltzentrale auf der Torhüterposition ist das auch für alle Mitspieler einfach(er), denn er strahlt eben die nötige Sicherheit aus. Doch es klappt nicht mit dem Toreschießen. Beste Chancen bleiben ungenutzt. Nur Kuhli trifft zum 1:1. Das Team Ultima reserva do Brasil ist aber selbstbewusst genug, um gegenzuhalten – und hat doch Glück. Wieder sind nur wenige Sekunden auf der Uhr, United im Ballbesitz. Doch ein Abschluss kommt nicht zustande, stattdessen versucht sich die „Brasilianische Reserve“ zu befreien und passt nach vorn. An der Mittellinie gelingt dem Gegner eine kuriose und doch schicke Aktion, der Ball steigt hoch und höher – und fällt ins lange Eck. Es ist schwierig, sich zu ärgern oder über Glück und Pech zu schwadronieren – weil Team I davor doch genauso glücklich gewonnen hatte. Dass diese Szene turnierentscheidend ist, ahnt ohnehin noch keiner....

Es geht weiter, beide Mannschaften sind gut im Sand, motiviert, attraktiv.

Team I hatte natürlich zugeschaut. Pech für Team Ultima, denn jetzt war Hohensee United fokussiert, brach den Widerstand sehr früh und fuhr ein sicheres 4:1 in den eigenen Hafen. Vitus hatte die nötige Sicherheit, Erik und Konni „Platzreife“. Auf den halben Positionen war der Mix aus Jenner, Heiko, Totti eine kaum lösbare Aufgabe und Domi vorn ist immer gefährlich. Ein erster Anzug, der Freude machte.

Sehr gut anzuschauen war auch das Aufbauspiel vom zweiten Team, denn Enro und Heiner präsentierten Coolness.  Das war durchaus wichtig, schließlich kann man das Tempo so allein bestimmen. Auch Kuhli beim Saisondebüt überzeugt. Robert geht kämpferisch voran, beißt, und trifft immer, wenn es unbedingt nötig ist. Püppi kreist um alle, spielt durch und trifft. Und von Kai wird noch die Rede sein. United konnte ohnehin die höchste Stufe aller fahren, doch Team zwei musste jetzt zweimal ran, mit nur einem Spiel Pause. Der TSV Vineta Audorf hatte die United im Vorjahr bezwungen, diesmal war man auf der Hut. Im Spiel gegen einen reinen Beachsoccer-Verein muss man etwas anders agieren. Ein bisschen leichtsinnig war es schon, die Spielweise. Es bedurfte einer kämpferischen Meisterleistung bis Kai das 3:3 erzielte. Dann aber gelang in letzter Minute der 4:3- Siegtreffer. Kai mit Seitfallzieher. Und ab sofort werden Kais Tore nur noch (S)Kai(y)-Goals genannt. Schließlich startet unser „ever-kai“ in diesem Jahr noch einmal durch, steigerte sich an diesem Tage auf sechs Tore – aus der Luft, Kopfball, aus der Drehung, eben aus dem Himmel kommend -  und machte alle happy. In diesem Euphorie-Rhythmus drinnen, war das Spiel für die Nordish Sharks einfach zu schnell. Zumal jetzt wieder Püppi durch die Gegend fegte. 9:1 hieß es am Ende. Der mit Abstand höchste Ergebnis in einem Turnier, das durchaus ausgeglichen war, denn die Sharks verloren oft nur knapp und gewannen gegen Audorf.

Und jenes Audorf sollte dann für Team I zum Verhängnis werden. Natürlich war man am Drücker und man lag auch immer vorn. Doch dann hatte Erik seine 180 Sekunden, in denen er auf „So wurde ich noch nie behandelt“-Modus umstellte. Man kassierte das 3:3 und durfte froh sein, nicht noch verloren zu haben. Ultima hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Spiel, gewann dieses mit 3:2 und war mit fünf Siegen durch. Hohensee United musste diesen „Nasenstüber“ hinnehmen. Doch es liegen nun einmal Steine auf jedem Weg. Es bleibt die Hoffnung, eine ganz dicke Klamotte (vielleicht die letzte) aus diesem Weg geräumt zu haben. Beeindruckend, wie man damit (in jeder Konsequenz) umgegangen ist. Auch wenn das Spiel nachwirkte und nur ein 2:1 gegen die Sharks heraussprang.
Schließlich hatte man noch die Dummen außer Bernd vor der Brust. Die Hamburger sind noch erfahrener wie die United, oftmals hat man die Klingen gekreuzt. Man darf davon ausgehen, dass sie auch zugeschaut hatten und das Ziel ausgaben, die United körperlich zu beeindrucken. United II hatte dennoch vieles richtig gemacht, erneut häufig getroffen und die Führung erreicht, doch ein bisschen ließ man nach, verlor mit 2:3. Platz vier stand eigentlich aber ohnehin schon fest. Wichtiger war das abschließende Spiel gegen eben jene „Berndlosen“. Erik wollte es natürlich besser machen. Er fegte einen Freistoß mit unglaublicher Härte ein und besorgte nach dem Ausgleich mit fulminantem Anstoß das 2:1. Das beeindruckte, Hohensee United kam zu einem klaren 4:1 und sicherte sich ungeschlagen Platz zwei. Letztendlich war es die einzige Szene zwischen Ultima und Hohensee II, sonst hätte das Turnier einen anderen Ausgang genommen.

Man hätte traurig sein können, doch wer wollte das? Schließlich stand noch ein wunderbarer Abend auf dem Programm mit dem besten Grillfleisch aller Zeiten. Muskel-Uwe sollte in Muskel-Koch umbenannt werden, denn für solch reich gedeckten Gabentisch wird die United noch andere Leistungen vollbringen können. Auch Susi sitzt endlich mit am Tisch. Ob sie nur speisen wollte oder doch die Finanzen kontrollieren, wer weiß, wer weiß...

Ganz untergegangen ist (fast) die Abschluss-Veranstaltung dieses Meisterschaftsturniers. Die United-Teams schossen die meisten und die schönsten Tore, boten den attraktivsten Fußball. Kein Wunder, dass mit Christian Domann (Team I) und Christian Jahrling (Team II) zwei United-Kicker die Torjägerkrone ausschießen mussten. Beide hatten achtmal getroffen. Am Ende siegte Domi, aber nur weil Püppi den Pfosten traf. Der zwei-Liter-Sponsor-Trunk wurde im Vitus-Bus genossen.

Hohensee United war an diesem Tage nicht der Sieger und hat doch gewonnen. Einerseits bleibt dieses unglaubliche United-Gefühl, das oben geschildert, keine Selbstverständlichkeit, sondern einmalig ist. Andererseits sind wir durch die Vorbereitung und den neuen taktischen „Schliff“ auch in der Lage zu gewinnen. Danke Enrico...

 

 

 

 

 

Team: Vitus, Erik, Jenner, Konni, Totti, Heiko, Domi (Team 1), Fahl, Heiner, Kai, Uwe, Püppi, KuhlMan (Team 2), Olaf

Tore: Domi (TK), Püppi 8, Kai 6, Erik 5, Totti, KuhlMan 3, Heiner 2, Heiko, Jenner, Uwe, Konni, Vitus, Fahl je 1

Supporter: Claudia, Nicole, Lars, Katja, Franzi, Kimberly, Zoé, Cindy, Emily, Corinna, Romy, Tamino, Henk